Noch keine Aufnahmen in der Notunterkunft

Bis zum späten Montagabend war noch keines der über 600 bereit stehenden grünen Feldbetten in der am Sonntag eingerichteten Notunterkunft belegt. Denn entgegen den Ankündigungen vom Wochenende sind an diesem Tag noch keine Geflüchteten in den zwei Sporthallen gegenüber der Hochtaunusschule eingetroffen.
IMG_2524 Unterdessen laden Verantwortliche des Hochtaunuskreises und der Stadt Oberursel zu einem „Bürgerinfoabend zur Notunterkunft des Landes Hessen in Oberursel“ am morgigen Mittwoch ein. In einer Pressemitteilung zu dieser Veranstaltung heißt es:
„Landrat Ulrich Krebs, Erster Kreisbeigeordnete Uwe Kraft, Bürgermeister Hans-Georg Brum, Erster Stadtrat Christof Fink und Stadtkämmerer Thorsten Schorr laden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger für den Mittwochabend, 07. Oktober, 19.30 Uhr zu einem Bürgerinfoabend bezüglich der errichteten Notunterkunft des Landes Hessen in den Hallen der Erich-Kästner-Schule (EKS) „Am Bleibiskopf“, ein. Der Bürgerinfoabend findet in der Stadthalle, Rathausplatz 2, 61440 Oberursel (Taunus) statt.
Der Hochtaunuskreis hat auf Weisung des Landes Hessen eine Notaufnahme für bis zu 1000 Flüchtlinge eingerichtet und wird in Kürze die ersten Menschen aufnehmen. Dafür wurde die Doppelsporthalle an der Erich-Kästner-Schule „Am Bleibiskopf“ mit Betten ausgestattet. Ziel des Kreises ist, dass die Sporthalle nicht langfristig als Unterbringungseinrichtung genutzt werden soll, damit Schule und Vereine den Schul- und Sportbetrieb wieder aufnehmen können.
Landrat, der Bürgermeister von Oberursel, die beiden Leiter des Verwaltungsstabes des Kreises und die Polizeidirektion Hochtaunus wollen gemeinsam über die aktuelle Situation informieren und stehen für Fragen zur Verfügung. Gleichzeitig soll dargestellt werden, welche Möglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger bestehen, sich einzubringen und ehrenamtlich zu engagieren.“

Am Abend teilte die Leiterin der Abteilung ‚Bürgerengagement und Öffentlichkeitsarbeit‘ der Stadt Oberursel, Gabriele Wölki, mit:
Die Sporthallen in der Bleibiskopfstraße sind mittlerweile für die Aufnahme der Flüchtlinge hergerichtet. Der Betrieb der Einrichtung erfolgt bis auf weiteres durch den HTK. Es wird von dort angestrebt, diese Aufgabe an einen sozialen Träger zu übergeben. Erfahrungsgemäß wird die Unterstützung von Ehrenamtlichen auch mit einem sozialen Träger weiterhin erforderlich sein.

Vom HTK sind uns folgende Einsatzbereiche genannt worden:
· Begrüßung / Einweisung der Flüchtlinge
· Essensausgabe
· Unterstützung beim „Screening“ (Registrierung)
· „Lotsendienste“ / Botengänge
· Ausgabe / Verteilen von Artikeln für den täglichen Bedarf, Ausstattung etc.
· Hilfe bei Behördengängen /-terminen
· Auf-/Abbau-/Transportarbeiten
· Kinderbetreuung
· Fahrdienste
· Aufsicht bei Sport & Freizeitangeboten

Das Einsatzgebiet wird sich innerhalb bzw. um die Sporthallen herum fokussieren. Teilweise können auch Dienste in den Abendstunden oder am Wochenende anfallen.

Außerhalb des o.g. Einsatzgebietes suchen wir:
· Unterstützung beim Aufbau eines Sachspendenlagers der kath. Kirche im St. Hedwigsheim
· Aufbau eines Begegnungsangebotes der kath. Kirche im Pfarrheim Liebfrauen.

Die konkreten Sachspendenbedarfe ergeben sich erst mit dem tatsächlichen Eintreffen der Flüchtlinge.

Ihre Unterstützungsangebote richten Sie bitte per E-Mail an: buergerbeteiligung@oberursel.de oder telefonisch an Tel.-Nr.: 06171 502152.“

Der Fachbereich ‚Schule und Betreuung‘ des Hochtaunuskreises sucht insbesondere Übersetzerinnen und Übersetzer und schrieb in einer Rundmail an Oberurseler Schulen:
Das Hessische Ministerium des Innern und für Sport hat den Hochtaunuskreis im Rahmen der Aufnahme von Flüchtlingen um Amtshilfe ersucht. Ab Montag, den 5.10.2015 wird in den Sporthallen der Erich-Kästner-Schule in Oberursel (Taunus) eine Erstaufnahmestelle für asylsuchende Personen eingerichtet und betrieben. Hier wird den hilfesuchenden Menschen eine erste Unterkunft, Verpflegung und Hilfestellung für die alltäglichen Fragen des Lebens gegeben. Hierfür suchen wir Menschen, die helfen können, sprachliche Barrieren zu überwinden. Wir dürfen Sie im Namen von Herrn Landrat Ulrich Krebs herzlich bitten, in Ihrer Schulgemeinde nachzufragen, ob sich Personen finden, die u.a. arabisch, türkisch, kurdisch, englisch sprechen und den Flüchtlingen helfen möchten.
Interessierte Helferinnen und Helfer können sich beim Büro der Kreisorgane, Ehrenamt und Bürgerreferat, Tel.: 06172/999-9400, -9411, 9410 oder ehrenamt@hochtaunuskreis.de melden.

Links:

Pressemitteilung des Hochtaunuskreises: http://www.hochtaunuskreis.de/Block/B%C3%BCrgerservice+online_+Politik+_+Wahlen_+Kreisinformation-p-10/Der+Hochtaunuskreis.html

Medienberichte vom 5. Oktober 2015:
http://hessenschau.de/tv-sendung/video-5174.html (Video)
http://www.taunus-zeitung.de/lokales/hochtaunus/vordertaunus/Notunterkunft-im-Taunus-1000-Fluechtlinge-erwartet;art48711,1624325 (mit Link zu einer Bilderstrecke)
http://www.fr-online.de/bad-homburg-und-hochtaunus/oberursel-alles-steht-bereit,1472864,32090400.html
http://www.usinger-anzeiger.de/lokales/hochtaunus-und-region/oberursel/unberechenbare-entwicklungen_16235997.htm

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kommentar-zu-fluechtlingshelfern-profis-im-ehrenamt-13840929.html

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